Druckgrafik ist die Gestaltung und Transformation von Bildern mittels eines Übertragungsmediums - der Druckplatte, hin zum einzelnen Abdruck. Zwischen der Idee und dem Resultat liegt dabei eine Vermittlungsebene, in der sich der künstlerische Ausdruck als Korrespondenz mit dem Material und dem gesamten dazugehörigen Prozess widerspiegelt.
Aufbauend auf ihrer traditionellen Geschichte und ergänzt durch moderne Arbeitsweisen und den Einsatz präziser Werkzeuge bildet die Druckgraphik ein einzigartiges, aktuelles Verfahren zur kreativen Bildgestaltung.
Jede Technik hat dabei ihre eigenen Charakteristika, von den archaischsten Abdrücken wie Fußspuren, Handabdrücken und Abriebverfahren bis hin zur Gestaltung von Druckplatten des Hoch-, Tief- und Flachdrucks.
Klassische Techniken, ergänzt durch moderne Möglichkeiten wie etwa fotografische Belichtungen, den Einsatz von Frästechniken und 3D-Druckern, eröffnen ein breites Spektrum an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten, für aktuelle und zukünftige Themen, sowohl als Einzelstücke als auch in Auflagen.
Alles ist druckbar, es kommt nur darauf an, wie es gemacht wird! Um eine hohe Qualität zu erreichen, bedarf es neben der Erfahrung und der Beherrschung des Druckverfahrens auch der Kenntnis und Handhabung der Werkzeuge. Genau hier setzt die Edition Hoke an, indem sie mit Künstlern zusammenarbeitet, um die Grenzen der Druckgrafik zu erweitern!
Neben dem Fachwissen bietet die Edition Hoke die folgenden Techniken für künstlerische Arbeiten an:
Kaltnadelradierung ist eine Technik, bei der mittels direkter, manueller Bearbeitung Vertiefungen in die Druckplatte eingebracht werden, etwa durch Kratzen, Schaben oder Schleifen. Abhängig von der Krafteinwirkung des Künstlers entstehen dabei weiche bis sehr intensive, harte Linien oder aber auch die typischen unscharfen Striche und fellartigen Strukturen durch den aufgeworfenen Grat. Je nach Druckverfahren und Beschaffenheit der Druckfarbe ergibt sich daraus ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten.
Bei der Strichätzung wird eine flache Metallplatte mit einem säurebeständigen Lack überzogen. In diese Schutzschicht werden freie Linien und Kurven ohne Kraftaufwand und ohne Beschädigung der Platte selbst eingezeichnet. Im anschließenden Ätzbad, werden nur diese freigelegten Linien durch die Säure vertieft und nehmen später Druckfarbe auf. Mittels Regulierung der Einwirkungszeit der Säure entstehen so hauchfeine bis tiefe und breite Linien, Punkte und Schraffuren.
Aquatinta ist ein Verfahren, bei dem Flächen bzw. Halbtöne durch viele kleine nebeneinander liegende Punkte erzeugt werden, ähnlich einer Rasterung. Je nach Abstand, Punktgröße und Säureeinwirkung erzeugen diese geätzten Punkte im Druck hauchzarte Grautöne bis hin zu tiefstem Schwarz. Mit einem klassischen Aquatinta-Staubkasten lassen sich dabei sowohl gleichmäßige Flächen als auch Abstufungen erzielen und durch den Einsatz von Airbrush und Sprühlacken noch partiell erweitern.
Pinselätzungen bezeichnen das kontrolliert, partielle Ätzen mit zähflüssiger Säure direkt auf der Druckplatte. Auf diese Weise lassen sich je nach Einwirkungszeit und Stärke der verwendeten Säure helle Grautöne und malerische Effekte mit Überlagerungen bis zu dunklen Strukturen kreieren. Pinselätzungen können sowohl als skizzenhafter, spontaner Ausdruck, als auch in Kombination mit anderen Techniken eingesetzt werden.
Weichgrund oder Vernis Mou ist ein Verfahren, bei dem ein fettiger Lack verwendet wird, um Materialstrukturen direkt auf die Metalldruckplatten zu übertragen. Durch partielles Entfernen der Weichgrundschicht durch das aufgelegte Material und anschließendes Ätzen kann dabei eine große Vielfalt an Formen und Farbabstufungen erreicht werden. Auf die gleiche Weise können auch Skizzen und Zeichnungen in die Druckplatte eingebracht werden die im Abdruck wie Bleistiftzeichnungen anmuten.
Aussprengverfahren werden verwendet um Pinselstriche wie in der Malerei auf der Druckplatte zu erzeugen. Dazu wird Tusche mit etwas Zucker oder Gummiarabikum vermischt und direkt zum malen verwendet. Nach dem Aushärten wird ein säurebeständiger Lack auf die gesamte Oberfläche der Druckplatte aufgetragen. Wird die Platte draufhin in warmes Wasser gelegt, quillt die Tusche auf und sprengt die darüber liegende Lackschicht ab, so dass das zu ätzende Kupfer freigelgegt wird.
Bei der Photoradierung werden mittels lichtempfindlicher Schichten feinste Belichtungsfilme auf Photopolymer- oder Metallplatten übertragen, die dann belichtet, entwickelt und geätzt werden. Die so entstandenen fotografischen Elemente bieten in Kombination mit z.B. freien Strichzeichnungen eine breite Palette von Arbeitsmethoden. Variationen von Lichtquellen, Belichtungszeit und Rasterung eröffnen zudem ein breites Spektrum an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten.
Galvanik ist ein elektrochemisches Verfahren zum Ätzen von Metallplatten sowie zum positiven Aufbau von Druckplatten. Auf diese Weise lassen sich feinste Strukturen abformen und erzeugen, etwa für die Herstellung von Druckplatten oder für Kleinplastiken. Besonders wichtig ist das Verfahren auch für die Härtung der Druckplatten (Verstahlung), für hohe, gleichbleibende Auflagen.
Collagraphien bestehen aus zusammenhängenden Materialschichten, die zur Druckplatte zusammengeklebt werden. Es können alle denkbaren Materialien mit ihren spezifischen Eigenschaften und ihrer eigenen Materialität verwendet und verarbeitet werden. Die entstehende Platte kann sowohl als Prägung als auch als Tiefdruck oder Relief gedruckt werden. Die individuell verwendeten Materialien geben diesem Verfahren seinen ganz eigenen Charme.
Das Prägen ist ein Druckverfahren ohne Verwendung von Druckfarbe, das je nach Tiefe und Lichteinfall einen ganz besonderen Eindruck des Papierreliefs erzeugt. Es können Metallmatrizen, Holz, Faserverbundwerkstoffe und Kunststoffe verwendet werden, wobei die Verarbeitung vom manuellen Schneiden, Gravieren bis zum CNC-Fräsen und sogar 3D-Druck reicht. Sehr große Formate sind sowohl als Einzelstücke als auch in Editionen möglich.
Lithografische Verfahren beruhen auf den unterschiedlichen Eigenschaften von wasseranziehenden und wasserabweisenden Substanzen. Sowohl der farbaufnehmende als auch der farbabweisende Bereich liegen dabei in einer Ebene, daher der Name Flachdruck. Diese Technik ermöglicht unglaublich detaillierte und feine Punktgrößen und Farbabstufungen. Als Druckplatten eignen sich speziell präparierte Kalksteine, Aluminiumplatten, aber auch Folien und Polyester. Fast alle Zeichenmaterialien eignen sich für die Erstellung von Bildern, und fast jede künstlerische Technik kann in diesem Verfahren eingesetzt werden.
Der Linolschnitt / Holzschnitt ist ein traditionelles Druckverfahren, bei dem alle nicht druckenden Bereiche um das Motiv herum von einer flachen Druckplatte weggeschnitten werden. Die Oberfläche wird dann mit Farbe eingewalzt, welche anschließend auf Papier übertragen wird. Für diese Technik eignen sich sowohl manuelle Schneidegeräte als auch Bohrmaschinen, Oberfräsen und CNC-gesteuerte Verfahren. Es können sowohl deckende als auch transparente Farben verwendet werden, wobei letztere übereinander gedruckt durchscheinende Schichten entstehen lassen, in denen das reflektierte Licht einen besonderen Farbeindruck erzeugt.
Die Frottage ist eine Technik, bei der Reliefbilder durch das Abreiben mit Wachskreiden auf Papier übertragen werden. Es können auch dünne Spezial-Folien verwendet werden, die später zum Druck dienen. Die Zusammensetzung des Zeichenmaterials ist dabei entscheidend für die resultierende Weichheit, Härte, Verwischbarkeit, klare Konturen oder spröde Oberflächen. Natürlich kann diese Technik auch mit vielen anderen Verfahren kombiniert und ergänzt werden.
Monotypien eröffnen das facettenreiche Spiel zwischen Zeichnung und Druckgraphik. Von direkten Abdrücken, gespachtelten Flächen über weichen Linien kann alles umgesetzt werden. Durch experimentelles Ausprobieren entstehen kleine bis sehr große Originale, von denen jedes ein Unikat ist. Monotypien haben ihren eigenen Charme in Form ihres skizzenhaften, expressiven Abdrucks, von feinsten Grauüberlagerungen bis hin zu sattem Schwarz.
Die Cyanotypie ist eine Technik, bei der ultraviolettes Licht verwendet wird, um eine Salzverbindung chemisch in Preußischblau umzuwandeln. Mit anderen Worten, es handelt sich um eine Gestaltung mit Licht und Schatten, die in dem so charakteristischen Blau fixiert wird. Es können sowohl fotographische als auch zeichnerische und malerische Elemente verwendet werden, wie z. B. durchscheinende und spiegelnde Objekte, im Zusammenspiel von Schärfe und Unschärfe.
Umdruckverfahren gibt es in den verschiedensten Drucktechniken wie im Tiefdruck und der Lithographie oder als Vorlage für Linolschnitte und das Umkopieren von fotografischen Elementen. Von klaren und feinen bis hin zu bröseligen Strukturen oder Verzerrungen mit ihrem charakteristischen Duktus ist ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten möglich. Außerdem eignet sich diese Art der Bildübertragung auch für Collagen mit Bildern, Schriften und Symbolen.
Experimentelle Drucke, können direkt aus unbearbeiteten Materialien oder bereits veränderten Objekten hergestellt werden. Es können z.B. aufgefundene, zusammengesetzte, verrostete Artefakte, Plastikobjekte, Textilien, Mikrochips usw. verwendet werden. Dem künstlerischen Ausdruck sind keine Grenzen gesetzt.
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Alles ist druckbar, es kommt nur darauf an, wie es gemacht wird! Um eine hohe Qualität zu erreichen, bedarf es neben der Erfahrung und der Beherrschung des Druckverfahrens auch der Kenntnis und Handhabung der Werkzeuge.
Genau hier setzt die Edition Hoke an, indem sie mit Künstlern zusammenarbeitet, um die Grenzen der Druckgrafik zu erweitern und neu auszuloten!
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